Antiquariat

Tobias Müller

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Höch, Hannah - Frauenstudie, 1915-16.

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Best.Nr. 13672

Stehende Frau mit eng anliegender schlichter Kleidung, die die schlanke Silhouette sichtbar macht. Die Hände werden locker vor dem leicht nach rechts gedrehten Körper gehalten. Der Kopf ist lediglich bis zu den fein geschwungenen Lippen dargestellt. Feine Bleistiftlinien mit leichter Aquarellierung in Blau, Ockergelb und Braun. Aquarell über Bleistiftzeichnung von Hanna Höch, re. u. sign. und dat. "1915-1916", verso Nachlassstempel "Hannah Höch - Rössner-Höch" sowie Inv.-Nr. "F89-Rö12", Ca. 32,5 x 27,5 mcm (Blattmaß), 41,4 x 36,2 cm (inkl. Rahmung) - Vermutlich handelt es sich um eine Entwurfszeichnung für den Ullstein Verlag, für den Höch ab 1916 tätig war und Entwürfe überwiegend für Zeitschriften schuf. - Unter entspiegeltem UV-Glas in schlichter Echsilberleiste staubdicht gerahmt. Blatt mit minimaler Bräunung. - Hannah Höch (1889 Gotha - 1978 West-Berlin), eine der wenigen Frauen im Kreis der Dada-Bewegung, studierte ab 1912 an der Kunstgewerbeschule in Berlin und war danach Schülerin von Emil Orlik in der Klasse für Graphik und Buchkunst an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums. Über ihren Lebensgefährten Raoul Hausmann lernte sie den Berliner Dada-Kreis kennen. Höch ist vor allem für ihre Foto-Montagen bekannt, in denen sie sich unter anderem mit dem Typus der "Neuen Frau" sowie den gängigen Rollenklischees ihrer Zeit auseinandersetzte. Sie schuf aber auch Gemälde, Graphiken sowie Collagen. Sie beteiligte sich an Ausstellungen der Novembergruppe und präsentierte ihre Werke in Einzelretrospektiven in der Berliner Akademie der Künste, im Musée d´Art Moderne de la Ville de Paris und in der Berliner Nationalgalerie. 1976 wurde Hannah Höch vom Berliner Senat mit einer Ehrenprofessur ausgezeichnet. Höch zählt zu den bedeutensten Künstlerinnen in Deutschland in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. - Die Signatur und der Stempel wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Ralf Burmeister (Berlinische Galerie) verifiziert. Der in dieser Beschreibung verwendete "-" bei der Datierung meint dabei ein von Höch öfters verwendetes liegendes Fragezeichen. Das weißt auf eine spätere Datierung Höchs hin, bei der sie unsicher ob des genauen Datums war.